Die Urvölker brauchten noch keine Selbsterkenntnis zu betreiben. Sie waren mit der Umwelt so verbunden, dass sie sich im grossen Ganzen wahrnehmen konnten. Ihr Guru war die Natur. Heute ist es nicht einfach, eine gute Begleitung für diesem Weg zu finden.
Später profilierten sich dann Schamanen, Pfarrer und Psychologen und auch viele Gurus. Zumeist waren und sind es noch heute Männer, die sich da gut positionieren und vermarkten. Viele vermitteln Systeme, Konzepte und Dogmen.
Pfui, diese Zeiten sind zum Glück bald vorbei – weil jede früher oder später erkennt: “Ah, der Guru (bzw. die Herrin in meinem Haus) bin ich!” und kann ihre Projektionen auf andere endlich zurücknehmen.
Um klarzustellen: Ich habe nichts gegen Lehrer:innen, die den ganzen Weg selber gegangen sind und ihre Grenzen erkennen und auch ihren Machtgelüsten ins Auge blicken.
Manchmal braucht es auch eine Lehrerin, wenn ich mich vegan ernähren will, wenn ich Bloggen lernen will, wenn ich ein Onlinebusiness aufbaue.
Auf der Ebene der Persönlichkeitsentwicklung ist es sinnvoll, eine Begleitung zu haben. Die Mentorin ist den Weg gegangen und kann dir beistehen, auf diesem steinigen Pfad.
Selbsterkenntnis hat zunächst wenig mit spiritueller Erleuchtung zu tun, sondern viel mehr mit dem Erkennen der eigenen Schattenseite – und das macht nicht immer Spass. Das heisst im besten Fall jedoch nicht, dass dir deine Unterstützerin die Schattenseiten auftischt.
Die Trennungslinie, wann sich ein Lehrer zum Guru macht, ist meistens unscharf. Es gibt allerlei Menschen in verschiedenen Branchen, die sich wie Gurus aufspielen, darunter auch Coaches. Leider sind selbstkritische Experten und Expertinnen selten anzutreffen. Durch die zumeist weiblichen Anhängerinnen glauben die bejubelten Lehrer manchmal selbst, dass sie auserwählt sind und sich auch so verhalten dürfen.
In unterschiedlichen Bereichen tummeln sie sich, die Gurus, die auch ausserhalb ihres bezahlten Auftrages missionieren, beschwören, sich mordsmässig aufspielen, ganze Hallen füllen und sich feiern lassen wie Rockstars. Inakzeptabel sind für mich auch total überrissene Preise, die auf einen Guru hinweisen sowie ihre unhaltbaren Versprechen.
Nun gut, du hast dich vielleicht für einen Guru entschieden und lässt dich auf ein Abenteuer ein. Nachfolgend findest du Punkte, die dir helfen sollen, Klarheit in deine Beziehung zu bringen.
Nirgends aber sind Gurus gefährlicher als in der Bewusstseins-Szene. Da es häufig darum geht, dass das Ego geschwächt oder gar abgegeben werden soll, ist das Ich damit beschäftigt, dem Guru zu dienen (Bhakti-Yoga). Du erkennst deine Abhängigkeit an folgenden Punkten:
Gegen Ende der Beziehung, stellst du fest:
a) Du hast gefunden, was du gesucht hast und zwar durch deine eigene Arbeit. Der Lehrer war nur deine Projektionsfläche: Ich gratuliere dir!
b) Du bist enttäuscht und suchst nach einem neuen Lehrer: go for it – aber es wird nicht viel bringen, denn du liebst es, den Lehrer auf einen Sockel zu stellen.
c) Durch Schmerzen (körperlicher oder emotionaler Art) hast du verstanden, dass deine Grenze niedergetrampelt wurde: Ich fühle mit dir, denn du konntest zu diesem Zeitpunkt noch nicht gut für dich schauen. Lass uns reden!
d) So oder so, du hast verstanden, dass du alles Mögliche zugelassen, mitgemacht oder eingefädelt hast und gibst keinem Guru/Lehrer o.ä. mehr die Schuld: Du bist in der Selbstliebe angekommen – wie schön!
Wie sonst kannst du dich also dem Thema Selbsterkenntnis nähern? Es gibt dafür den spirituellen Weg, den psychologischen Weg oder den Weg über Beraterinnen, Mentorinnen oder Coaches.
Auf jeden Fall ist der Weg ein ziemlich einsamer und auch anstrengender (für dich und deine Umwelt 😉 ) trotz der Begleitung. Denn in dieser Zeit schaust du in dein Inneres und erkennst im Äusseren, wie zum Beispiel deiner Arbeit oder deiner Partnerschaft, Konfliktpunkte, Schattenseiten und vieles mehr.
Wenn du eine Begleitperson gefunden hast, die zu dir passt, achte darauf, dass du sie nicht ungewollt über dich selber stellst. Bleibe dir gegenüber wachsam!
Ich kann über mich als Mentorin folgende Punkte festmachen:
Prüfe gut, mit wem du zusammenarbeiten willst und wer zu dir passt. Schaffe Klarheit darüber, was du vom anderen erwartest, zum Beispiel in einem Kennenlerngespräch. Schaue auch gut, welchen Traum von dir diese Person bedient. Sei wachsam, auf welche “Drogen” des Coaches wie Schmeichelei, Harmonie, übermässige Freundlichkeit u.v.m. du anspringst.
Ob du nun deinen Persönlichkeitsentwicklungs-Weg mit einem Coach oder Guru gehst, ob du schlechte oder gute Erfahrungen machst, die Ernte wird üppig ausfallen, auch wenn es etwas unter “Lessons learnt” zu verbuchen gibt. Dieser Erkenntnis-Weg ist für mich das Ziel des Lebens überhaupt.
Wenn du dich selber erkannt hast:
Confession: Für die Selbsterkenntnis habe ich selber keine Mühen und kein Geld gescheut. Dabei bin ich auch in schwierige und gefährliche Situationen geraten. Ich habe gelernt von Gurus, Schamanen, Yoginis, Psychologen, Mentorinnen und Coaches und aus Büchern.
Embody your Purpose
& Transform Lives!
2 Kommentare
"Der ...(Guru) beschäftigt dein Ego, bis er den Rest repariert hat"!
M.E. öffnet die Verehrung/ Hingabe müheloser innere Türen. Siehe der/die Lehrende in der Weisheitsgeschichte zum Anwärter: Geh dich erst verlieben, dann komm wieder.
Ich bin sehr dankbar für gute Lehrende, die über Begrenzungen helfen, insistieren, präzise sind, sich überflüssig machen.
Ich erlebe, dass du deine Aussagen wirklich verkörperst.
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