Ich träumte, dass ich mich als Touristin in einem Zwischenland befand. Mit einer kleinen Gruppe von Freunden war ich hierher gereist. Ich traf auf allerlei Ungemach. Die Stadt lag in Schutt und Asche – nur mein Schlafzimmer schien davon verschont; ich wusste, hier konnte ich gut schlafen und mich erholen. Als wir abreisten, sagte ich zu einer Frau, die hier lebte und zum Abschied winkte: „Wie kann man freiwillig in diesem Land bleiben?“ Sofort bereute ich die Worte, denn ich spürte, dass sie hier bleiben musste.
Da mich der Traum so aufwühlte, besprach ich ihn mit einer Freundin, die sich auch mit Träumen beschäftigt. Durch ihre Fragen wurde mir bewusst, dass ein Anteil von mir (die andere Frau im Traum) sich tatsächlich bestens auskennt in diesem Zwischenland, denn sie wohnt hier.
Mit Transformationen kenne ich mich sehr gut aus. Ich selber bin viele Male durchs Feuer gegangen und kann nun meine Kundinnen dabei optimal unterstützen. Das Symbol des Phönix hat sich tief in mir eingegraben. Das hat wohl auch die Grafikerin, die das erste Logo für mich gechannelt hat, aufgeschnappt. Ich entschied mich doch dagegen, denn diese Art der Metamorphosen sind kein Kinderspiel und keineswegs begibt man sich freiwillig in dieses Feuer.
Von meinen Transformationen handelt dieser Artikel, aber auch davon, warum für dich als Frau weibliche Mentorinnen und Lehrerinnen die bessere Wahl auf deinem Weg sind.
Als Kind hatte ich einen innigen Kontakt zum Numinosen. Ich dachte, das sei ganz normal, doch meine Familie verstand mich nicht. Im Gegenteil – es erschreckte sie und sie hatten wohl auch Angst um mich. Dies provozierte einen grossen Konflikt, denn ich war mit meinen Eltern einfach nicht d’accord. Zum Glück war ich ein eigensinniges Kind und behielt von da an meine Erlebnisse für mich, aber nie gab ich meinen „goldenen Faden“ – die Verbindung zu etwas Grösserem – auf. Dennoch sehnte ich mich danach, verstanden zu werden und jemanden zu finden, der diese Erlebnisse auch kannte.
Eine wichtige Person in meinem Leben war meine Nonna (Grossmutter), denn sie konnte in Ansätzen verstehen, „was dieses fantasievolle Kind umtrieb“.
Als 30-Jährige hatte ich viele wegweisende und tiefe Träume. In ihnen begegnete ich Sufis, Bruder Klaus, Mother Meera, Schamanen und diversen anderen Persönlichkeiten. Da ich mich mit Spiritualität überhaupt nicht auskannte, besuchte ich sie alle im realen Leben.
Ich durchwanderte die grossen Religionen sowie die indische und die indianische Kultur – nur, um am Schluss festzustellen, wie dogmatisch und patriarchalisch all diese Konzepte sind.
Mehr zufällig landete ich bei einem Psychologen, der damals bei der Foundation of Shamanic Studies (FSS) Seminare gab. Ich war be-geistert, wortwörtlich. Endlich fühlte ich mich gesehen! Über 15 Jahre dauerte diese Verbindung an, wie auch meine schamanische Ausbildung, die in einer grossen Sinnkrise endete.
Nach einer Visionssuche in der Wüste, in der ich tief in die Leere eintauchte, erkannte ich nicht nur ihn, sondern auch, wie klein ich angesichts des Lebens war. Ich war sprachlos vor Glück und wollte lange nicht mehr sprechen. Es war, als hätte sich das Geheimnis (und das, wonach ich so lange gesucht hatte) endlich gelüftet. Ich wusste, so konnte ich nicht mehr weiterleben. Es wurde mir auch bewusst, dass Schamanismus mit seinen Ritualen auch nur ein weiteres Konzept ist und seine Anhänger*innen selten in die Freiheit entlässt.
Wie brandgefährlich diese Situation ist, habe ich an anderen Kolleg*innen gesehen. Nicht alle haben die Begegnung mit der Leere überlebt und sehr wenige kennen sich damit wirklich aus. Der besagte Lehrer wollte plötzlich keiner mehr sein und er kannte diese Gefilde nicht. Meine Ent-Täuschung war damals riesig. Ich fühlte mich verraten und musste diese Erfahrung erst einmal länger verdauen.
Dennoch habe ich beim FSS grossartige Begleiter*innen gefunden: Sandra Ingerman, Paul Uccusic, Daniela Rupp – um nur einige zu nennen.
Es gab Jahre später noch einen weiteren Schamanen in meinem Leben, dem ich in seinen Kreis und nach Grönland folgte. So traumhaft sein Land war – seine Art, mit Frauen umzugehen, erschütterte mich und ich trat nach fast zwei Jahren wieder aus. Wieder ein zutiefst patriarchalischer Mann und wieder Konzepte, die ich schon lange hinter mir gelassen glaubte. Die Sehnsucht nach einem Tribe war gross.
Fast zehn Jahre später habe ich – wieder bei einem Psychologen, Christian Meyer und dessen Lehrer*in Eli Jaxon-Bear und Gaganji – Antworten auf die Begegnung mit der Leere erhalten, die nur Advaita geben kann.
Danach wurde plötzlich alles klar – ein Puzzle, das sich nun ganz mühelos zusammensetzen liess.
Ich nutzte die Zeit, um einerseits meine Verletzungen zu heilen und andererseits zu erfühlen, was das Leben von mir wollte. Bis dahin hatte ich mehr darauf geschaut, was ich selbst mir denn vom Leben wünschte.
Dass sich „Blaubärte“ (siehe gleichnamiges Märchen) in mein Leben geschlichen hatten, beziehungsweise dass ich ihnen Tür und Tore geöffnet hatte und ein gefundenes Fressen für sie war, habe ich erst spät erkannt. Sie bedienten sich meiner Energie und meines visionären Talentes.
Wie verhältnismässig unaufgeregt waren dagegen meine zahlreichen Mentorinnen:
Zunächst waren es Autorinnen wie Starhawk und Clarissa Pinkola Estés. Es gab damals noch nicht viele Vorbilder.
Auf Seminaren von Luisa Francia und Angelika Aliti, Annette Kaiser und der sehr geschätzten Cambra Skadé fand ich endlich, wonach ich mich sehnte. Sie konnten mir helfen, den Bann der patriarchalen Verzauberung zu brechen. Dabei unterstützt hat mich auch die Ausbildung bei den Maskenfrauen Birke Knopp und Ursula Straub und Marianne Götze.
Nicht, dass die Verbindung mit meinen Mentorinnen einfach gewesen wäre. Einige von ihnen waren sehr herausfordernd. Dennoch bleibt die Liebe und dieses warme Gefühl der wahrhaftig schwesterlichen Verbindung. Deswegen ist es so wichtig, dass möglichst viele Frauen sich ihrer Gaben und Talente bewusst werden und machtvoll die Neue Zeit und damit weitere Frauen begleiten.
Das wünsche ich mir für alle Frauen und vor allem für die Medizinfrauen der Neuen Zeit: dass sie ihre Energie und Liebe nicht an Männer verschwenden, die ihnen erklären wollen, wie die (spirituelle) Welt tickt. Dass sie auf Frauen setzen, die den Weg kennen, und auch wenn sie nicht „perfekt“ sind. Genau deswegen – und weil sie sich dessen bewusst sind – werden sie sich nicht als Gurus aufspielen.
Die grösste Sinnkrise war schon längst im Gange, noch bevor ich sie bemerkte. Fast dreissig Jahre lang war ich eine spirituelle Sucherin und habe daneben Frauen gecoacht, die ihre Berufung finden wollten. Ich war angestellt zu dieser Zeit. Kurz vor meinem sechzigsten Geburtstag kündigte ich und setzte alles auf eine Karte: Ich wollte endlich nicht nur in Teilzeit Frauen beraten, sondern dies zu meinem Beruf und meiner Berufung machen. Ohne viel über das Onlinebusiness zu wissen, stieg ich in dieses Abenteuer ein.
Ich bereue keinen einzigen Tag. Denn es fühlt sich leicht an, das machen zu dürfen, wofür ich mich wie eine Schlange viele Male gehäutet habe und wie Phönix aus der Asche stieg.
Den Medizinfrauen der Neuen Zeit biete ich zwar Techniken aus dem alten Wissen in Verbindung mit neuesten neurologischen Erkenntnissen an, doch es geht darum, dass jede danach in der Lage ist, ihren ureigenen Weg zu gehen. Die Zeit der Gurus, der Dogmen und Konzepte ist definitiv vorbei.
Dennoch muss man wohl Konzepte kennenlernen und aufnehmen, um schlussendlich frei davon zu werden. Deswegen bin ich all meinen Lehrer*innen und Mentor*innen dankbar.
Die Zeit drängt. Die Welt steht an einer Schwelle und nur mit tatkräftigen und mutigen Frauen kann ein wirklicher Wandel stattfinden – und ich hoffe sehr, ohne Schutt und Asche!
Embody your Purpose
& Transform Lives!
2 Kommentare
Ganz liebe Grüße - deine Korina
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