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Was ist weibliche Weisheit?

Weibliche Weisheit
von Barbara-Mira Jakob
06. Januar 2022
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Was ist weibliche Weisheit?

In unserer Zeit wird Weisheit häufig von Männern besetzt, insbesondere von griechischen Philosophen. Was weibliche Weisheit ist, kann von jeder Frau erforscht werden, die sich ein unabhängiges, selbstbestimmtes und selbstbewusstes Leben wünscht – ohne dabei auf Beziehungen verzichten zu müssen. 

Diese Abenteuerreise braucht Landkarten, Gefährtinnen und Wegweisende. Landkarten können Märchen und Mythen sein. Auch deine persönliche Geschichte dient dazu. In dir schlummert tief verborgen das uralte Wissen von Frauen, die vor uns da waren. Diese haben beherzt ihre eigene Geschichte geschrieben, fernab vom Diktat des Patriarchats und den damit verbundenen Anpassungen. Dies ist besonders wichtig für Leaderinnen, die erkennen, dass das schneller-höher-weiter-besser-Prinzip ausgedient hat. 

Bedeutung und Wert der weiblichen Weisheit

Das Wort “Weisheit” bedeutet: Abgeklärtheit durch innere Reife. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass Frauen sich ihrer innewohnenden Weisheit endlich bewusst werden und diese annehmen. Während wir diese erforschen, ist unsere Bewegung stets zyklisch und nicht linear. So werden wir Leaderinnen in unserem Wirkungskreis.

Durch diesen Prozess wirst du endlich gesehen und gehört, beruflich wie privat. Gleichzeitig wirst du selbstwirksam und fürsorglich dir selber gegenüber und nicht nur für andere. 

Woran wir weibliche Weisheit erkennen

Die 13 Mondzyklen einer Frau können uns in ein tiefes Mysterium von Werden-und-Vergehen führen. In ein Verständnis von Leben und Tod. Das Gebären und Lebenschenken ist weiblich und kann nur von uns verstanden werden. Wir sind Empfangende und Schöpferin zugleich. 

Die starke Verbindung von uns Frauen mit den Zyklen der Natur haben wir zum Teil vergessen oder auch verdrängt. Da kann ich dich als Wegbegleiterin an die Hand nehmen und dich wieder an sie erinnern.

Emotionalität und Intuition sind nach wie vor verpönt. Aber warum nur? Beides stellt uns einen perfekten Kompass zur Verfügung. Aber viele Jahrhunderte lang wurde das männliche Prinzip dem weiblichen vorgezogen. Das analytische Denken wurde für richtig befunden, während die emotionale Intelligenz ganz in dessen Schatten stand.

Heute sehen wir, wohin uns diese einseitige Betrachtungsweise gebracht hat: Politische, wirtschaftliche und soziale Ungerechtigkeit für Frauen ist Normalität. 

Wir bezahlen dafür alle einen hohen Preis, denn der Geschlechterkampf findet in uns selber statt. Solange wir nicht beide Prinzipien vereinen, das solare und lunare, sind wir nicht in Harmonie und ständig im Widerstreit, aussen wie innen. Obwohl ich den Feministinnen aller Zeiten dankbar bin für ihr Wirken, verharren sie dennoch im Kampfmodus – vielleicht ein Leben lang. Mit der Integration weiblicher Weisheit gelingt es, den „Krieg“ zu beenden.

Weibliche Weisheit geht einher mit gelebter Selbstfürsorge und einem natürlichen Selbstbewusstsein, welches den eigenen Wert erkannt hat. Die Zeiten des sich Vergleichens werden weniger und Stutenbissigkeit wird zu Gunsten echter Sisterhood abgelegt. Der Wunsch mit der Welt zu teilen und dem Lebensprinzip zu dienen, werden um so grösser.

“Handwerkerinnen” wie Töpferinnen, Spinnerinnen, Weberinnen, Hebammen und Heilerinnen aller Art, sind sich heute ihrer zutiefst weiblichen Arbeit unter Umständen nicht mehr bewusst und dennoch fliesst durch sie als Schöpferinnen ununterbrochen weibliche Weisheit. Dasselbe gilt auch für Schriftstellerinnen, Lehrerinnen und Businessfrauen u.v.m – wir alle sind an das Lebens-Prinzip angebunden und wir können und müssen sogar unseren Mädchen, Teamkolleginnen und Freundinnen Vorbild sein, damit sich diese Welt zum Besseren ändern kann.

Symbole für die weise Frau

In unserem Leben gibt es unendlich viele Symbole für die weibliche Weisheit. Wir schauen sie als gegeben und selbstverständlich an. Hier eine kleine Liste:

  • Brotbacken (Märchen von Frau Holle)
  • Spinnen und weben (diverse Märchen)
  • Tiere wie die Eule, die Kuh, die Schlange u.v.m
  • Ehemalige Göttinnen wie Sophia, Tara u.v.m
  • Weisheit der Pflanzen und Heilkräuter oder allgemein die Natur
  • die Spirale (steht für das zyklische Sein der Frau), das nach unten zeigende Dreieck (steht für den Schoss der Frau) u.v.m.
  • weibliche Archetypen
  • deine Lieblingsfarbe (weil du eine weise Frau bist)
  • Labyrinth

to be continued. 

Weibliche Weisheit zu Zeiten des Patriarchats

Das auslaufende Patriarchat unterstützt heute noch den analytischen Verstand und damit die linke Gehirnhälfte. Weisheit wird damit heute von Wissen – ganz nach den griechischen Göttern – verdrängt. So ist Athene, die griechische Göttin der Weisheit aus dem Haupt von Zeus geboren. Ein typisches Bild für die heutige Zeit und ebenso tragisch, meine ich. Diese Kopfgeburt ist so weit entfernt von der Weiblichkeit, von einer natürlichen Geburt, die durch eine Frau aus Fleisch und Blut, stattfindet und dies (meistens) durch die Vagina. 

Die Abwertung des weiblichen Geschlechtes und die Verteufelung weiblicher Sexualität hat eine lange Geschichte. Die monatliche Blutung wird heute noch als unrein abgetan, sogar in indigenen Mythen. Heute leiden viele Frauen unter ihren monatlichen Beschwerden, aber auch darunter, dass der natürliche Vorgang als schmutzig gilt. Die Mondtage werden versteckt und wir können uns keinen Rückzug in die Mondhütte erlauben, um uns zu feiern und uns zu entspannen, ganz im Gegenteil. Die grosse Anpassung an diese Leistungsgesellschaft zwingt uns, zu funktionieren und uns nichts anmerken zu lassen.

Es ist also höchste Zeit, uns mit unserem Körper, der Natur und der innewohnenden Weisheit zu beschäftigen. Ausdrücklich möchte ich darauf hinweisen, dass ich damit nicht meine, dass es eine Rückkehr zum Matriarchat geben soll. Im Gegenteil: Männliche und weibliche Aspekte sollen endlich gleichberechtigt nebeneinander stehen.

 

Weibliche Weisheit und Macht

In dem wir uns an die mutigen Frauen erinnern, die sich vor uns unermüdlich für die weibliche Freiheit eingesetzt haben, machen wir uns bewusst, dass weibliche Aspekte in der Geschichte, Mythologie und Philosophie immer schon vorhanden waren. Wir sind unseren Vorgängerinnen dankbar und können das auch fühlen. Wir schauen zurück und verbinden uns mit der Quelle weiblicher Macht und bringen diese Erkenntnisse in unser Leben und in die Zukunft.

Nun haben aber die meisten Frauen ein schlechtes Verhältnis zur Macht. Wir kennen häufig die Seite der “Ohn-Macht”. Um kraftvoll den Weg der Weisheit zu gehen, ist es daher wichtig, mit den eigenen Schattenseiten vertraut zu sein. Lies hier: “30 gute Gründe für Schattenarbeit” und hier warum “Schattenarbeit so wichtig ist”.

Wenn wir diese zwar anstrengende jedoch erfüllende Arbeit nicht tun, bleiben wir in den Konditionierungen, in der Ohnmacht oder sogar in Allmachtsphantasien stecken.

Weibliche Weisheit und Leaderinnen der neuen Zeit

Die Businesswelt ist nach wie vor hierarchisch aufgebaut. Es gilt das Leistungsprinzip schneller-höher-weiter-besser. Trotz Frauenquoten hat sich noch keine wesentliche Änderung abgezeichnet. Eine Frau in Führungsposition bedient sich auch heute häufig männlicher Strategien. Ihre Anpassungsleistung ist enorm und die Erschöpfung ebenso. Lies hier gerne meine betrübliche Prognose betreffend Female Leadership für 2022. Auch Männer zahlen häufig einen hohen gesundheitlichen Preis in diesem System.

Wenn Frauen ihre weibliche Leadership-Identität gefunden haben, verbessern sich nachhaltig Lebens- und Arbeitswelten und zwar für Frauen und Männer!

Das gleiche gilt für Familienfrauen oder für Teilzeit-Arbeitnehmerinnen.

Bilder und Landkarten

Das weibliche Mysterium kann auf zahlreiche Weisen erfahrbar (gemacht) werden. Das eigene Fühlen, Träume, Imaginationen, Märchen, Symbole und Mythen u.v.m. stehen als Bilder und Landkarten zur Verfügung. Lies gerne hier, warum Märchen Landkarten der Seele sind.

Selbstreflexion und Abenteuerlust stärken das Selbstbewusstsein, wenn wir unseren ureigenen Weg beschreiten, statt weiterhin freudlos und sinnentleert niedergetrampelten Wegen zu folgen und im Funktionsmodus zu verbleiben. 

Damit brechen wir auf zur Selbstverantwortung und Selbstermächtigung – was für ein wunderbares Ziel!

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